Als Musiker einer erfolgreichen deutschen Cover-Band, die die Musik-Krise um die Jahrtausendwende sehr deutlich zu spüren kriegte, musste ich adhoc selbst dafür sorgen, dass wir unsere Musik weiter vermarkteten. Denn Napster & Co kamen damals auf den Markt und unser Plattenlabel ging daraufhin sehr schnell pleite…

Lies hier, wie KEIN Marketing zum besten Marketing wurde und wie ich gelernt habe, Leben auf meine Weise zu leben… 

Learning by Doing

Damals habe ich learning by doing alles gelernt, was ich brauchte, um “Online Marketing” zu betreiben und Musik online unter die Leute zu bringen.

Davon hatte ein großer deutscher Musikverlag Wind gekriegt und ich habe dort für ein paar Jahre gearbeitet und habe einen Teil dieses Verlags digitalisiert.

(All diese Begriffe gab es damals noch nicht, aber es hat Spaß gemacht, in Deutschland damals diese Pionierarbeit geleistet zu haben.)

Meenzer Bub 

Um 2005 (damals schon seit 2 Jahren verheiratet) war ich der Meinung zusammen mit meiner Frau umzuziehen. Einfach, um mal etwas neues zu sehen und neue Erfahrungen zu machen. Weg aus Mainz. Weg aus der Stadt in der ich geboren und groß geworden bin.

Und so hat es mich in den Süden von Stuttgart verschlagen, wo ich dann 10 Jahre lang E-Commerce machen durfte. Ich habe einen großen internationalen Online Shop für Medizinbedarf aufgebaut und geleitet.

Es war schwer. Richtig schwer. Und wenn es schwer ist, denken wir, wir sind die Ursache. Und geben viel zu oft einfach auf.

Marketing war einfach nicht mein Ding

Und das war schwer. Ich habe mir alles, was ich brauchte wiederum learning by doing aneignen müssen. Und das wirklich schwer. All die Marketingmaßnahmen, die Methoden und das, was ich woanders im Marketing gesehen habe, wollte für mich nicht so richtig gut funktionieren.

Es hat immer alles funktioniert – irgendwie, mit Gewalt, Kraft und richtig viel Energie.
Und ich dachte, es liegt an mir, dass das nicht so richtig klappt. Dabei habe ich soviele Kongresse besucht, Coaches gehabt, Bücher gelesen und alles an Wissen aufgesaugt, das ich finden konnte.

Marketing war einfach nicht mein Ding. Ich dachte wirklich, ich kann das nicht, ich bin nicht gut genug und einfach nicht geschaffen dafür.

Mein Moment. Bühne. Und Adblocker… 🤦‍♂️

Dann, nach ungefähr 5 Jahren richtig harter Arbeit kam die Wende: Ich wurde eingeladen, um Teilnehmer einer Podiumsdiskussion einer großen deutschen Messe für Online Marketing und E-Commerce zu sein. Ich war damals ein junger Geschäftsführer in dem Bereich und ich sollte über meine Herausforderungen berichten. Und das tat ich. Ca. 400 Messebesucher im Publikum, 5 Diskussionsteilnehmer auf der Bühne.

Am Ende der Diskussionsrunde stellte der Moderator dann jedem von uns eine Frage.

Und diese Frage hat für mich alles verändert. Bis heute.

Er fragte mich “Sebastian, was kannst du den Teilnehmern hier empfehlen, was können wir gegen Adblocker tun?” – also diese Browser-Plugins, die sich damals immer mehr Menschen installiert hatten, um nervige Bannerwerbung im Internet auszublenden – und ich fand die Frage einfach nur bescheuert.

“Ist das ernsthaft die beste Frage…?!?”

Ich dachte mir “Ist das im Ernst die wichtigste Frage, die ich hier gestellt bekomme? Interessiert die Webseitenbetreiber wirklich nichts anderes mehr als das?”

Du musst wissen, damals war das Geschäftsmodell vieler Webseitenbetreiber das Bereitstellen von Werbeplätzen für Werbeanzeigen. Und diese Browser-Plugins haben dazu geführt, dass diese Geschäftsmodelle ins Wanken gerieten. Also ich verstand schon die Bedenken der Webseitenbetreiber…

Aber ernsthaft: Wir können doch nicht mit technischen und rechtlichen Mitteln Webseitenbesucher davon abhalten für sie nervige Werbung auszublenden!?!

Wieso beschäftigen wir uns nicht stattdessen lieber mit der Frage, was wir tun können, um Werbung so zu gestalten, dass Webseitenbesucher diese großartig finden? Dass sie maximal relevant ist und Menschen es gut finden, wertvolle Tipps zu erhalten?

“Das beste Marketing ist KEIN Marketing”

Ich weiß nicht mehr, was ich auf die Frage des Moderators geantwortet hatte. Aber mit diesem Gedanken bin ich am nächsten Tag in mein Büro marschiert, war komplett unruhig, unzufrieden und habe mich auf meinen Bürostuhl fallen lassen und hab den Satz gesagt „Das beste Marketing ist doch wirklich KEIN Marketing!“…

Tu etwas aus Überzeugung. Du wirst Angriffe erleben. Bis es funktioniert. Dann wollen alle wissen, wie du es gemacht hast. 

Mein Podcast “Positives Marketing”

Was dieser emotionsgeladene Gedanke auslösen sollte, konnte ich damals nicht ahnen.

Ich habe weitere 5 Jahre den Online Shop geleitet und nach den ersten wirklich anstrengenden Jahren, hat mir der „KEIN Marketing“-Gedanke komplett neue Sichtweisen gebracht.

Das hat sich in neuen Ideen widergespiegelt und letztendlich in einem enormen Umsatzschub.

Wir wurden so erfolgreich, dass mich immer mehr Menschen aus der Branche gefragt haben, wie ich das gemacht habe.

2015 startete ich meinen ersten Podcast. „Positives Marketing“ heißt er und ist immer noch auf allen gängigen Podcast-Formaten zu hören. Und mit dem Podcast erhielt ich immer mehr Einladungen auf Konferenzen zu sprechen. Unternehmen haben mich als Trainer gebucht.

Marketing Coach & Mentor, Zauberer und Speaker…

Ich machte mich selbstständig als Marketing Coach und Mentor, machte eine ganze Reihe Ausbildungen.

Wurde Business Trainer an der Steinbeis-Universität Berlin.

Wurde NLP-Master und konnte viel Wissen aus meinem Studium der Wirtschaftsinformatik (Bachelor) und Wirtschaftspsychologie (Master) nutzen.

Ich stieg tief ins Neuromarketing ein, beschäftigte mich mit Wirkung und Inszenierung. Ich lernte zaubern, öffentliches Reden und wurde extrem gut darin, meine Inhalte so zu vermitteln, dass sie das Ziel erreicht haben, für das ich gebucht wurde…

Leben ist das, was passiert, während du noch dein Leben planst. verpass es nicht. Lass nichts liegen. Schau hin. Es ist alles für dich. Es steht dir zu!

Business Hike, neeed.me, contory, KICK Marketingforum, Top10Club, …

Seit 2016 laufe ich dreimal pro Sommer mit Unternehmern auf die Zugspitze – die „2-Gipfel-Tour“. Nebenbei entwickelte ich seit 2017 mit Jonas Breuer eine Software und ließ sie patentieren: neeed.me. Dann eröffnete ich 2018 mit Johannes Wosilat contory – die Content Factory, eine Social Media-Agentur in Stuttgart. 2019 übernahm ich ebenfalls mit Johannes Wosilat das KICK Marketingforum, Süddeutschlands größtes Marketingevent. 2022 gründete ich zusammen mit Giovanni Agosta den Top10Club, ein innovatives Jahres-Coaching-Programm, bei dem die Teilnehmern erst im Nachhinein und nur für den Erfolg ein Honorar bezahlen müssen.

Und mal eben einen neuen Beruf kreiert:
KI Marketing Manager (IHK) 

Seit 2018 bin ich Lead-Dozent an der HSB Akademie und denke dort die Bereiche KI, E-Commerce, Online Marketing, Social Media, Mindset und einiges mehr ab.

2023 startete meine gemeinsam mit der IHK entwickelten dreimonatige Weiterbildung „KI Marketing Manager (IHK). Und plötzlich war ich gefragter Redner und Trainer für alle KI-Themen, die seit Ende 2022 durch die Medien, die Unternehmen und die Gesellschaft getragen werden.

KI, HI & ES (okay, ein Insider…)

Ein Gedanke ist mir bei aller KI wahnsinnig wichtig: Ohne HI ist KI nichts! (HI = Human Intelligence…)

Und nun: 2025. Ein spannendes Jahr. Prozesse wurden optimiert. Zusammen mit meinem Team wickeln wir unterschiedlich große Marketing-Projekte ab. KI wird noch größer werden. Es gibt Ideen daraus ein eigenes Unternehmen zu gründen. Und wir werden sehen, wohin das führen wird.

Ich schreibe diesen Text im Dezember 2024. In Mexiko. Neben mir ein Cappuccino. Bei 28 Grad und mit ein paar lästigen Moskitos. Im Dschungel. Und ich bin dankbar. Für meine Geschichte. Für mein Team. Für die Menschen in meinem Leben. Und kann es kaum fassen. ES. …

ES ist Leben. ES ist überraschend. ES zeigt dir alles, was du brauchst. Nimm ES. Lass dich ein. Vielleicht musst du zuvor etwas loslassen. ES hilft dir dabei. ES passiert. So oder so… 😉

Sebastian Eisenbürger
im Dezember 2024 in Tulum, Mexiko.